Themenheft «Sexualpädagogik» März 2020 des Kantons St. Gallen

Fünf Fachexperte nehmen Stellung zu St. Galler Themenheft

Prof. (US) Dr. phil. Jakob Pastötter

Erziehungs- und Sexualwissenschafter

Dr. Eugénie Izard

Psychiaterin
Präsidentin REPPEA

Dr. med. Christian Spaemann

Psychiater

Dipl.-Psychologin Tabea Freitag

Autorin (Sexualpädagogik)

Prof. Dr. Karla Etschenberg

Professorin für Didaktik, Gesundheits- und Sexualerziehung

Themenheft St. Gallen:

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Fachleute warnen

Über 200 Ärzte und Psychiater und Hunderte von Psychologen warnen vor der Sexualerziehung ab frühestem Kindesalter, wie es die WHO in ihren Leitlinien für Europa fordert. Das den Leitlinien zugrundeliegende Konzept für eine Sexualpädagogik ab Geburt stammt ursprünglich aus der Pädophilenbewegung der Siebziger Jahre (Stichwort: emanzipatorische Sexualpädagogik).

Wieso schadet diese frühkindliche Sexualpädagogik unseren Kindern? Die Mediziner und Traumaspezialisten warnen vor der Behauptung, kleine Kinder hätten eine Sexualität, welche mithilfe einer entsprechenden Sexualerziehung physisch und psychisch geweckt und aktiviert werden müsse. Mit dem Aufzwingen von sexuellen Themen werden die Kinder verwirrt und sind überfordert. Kinder vor dem 10. Altersjahr sind der Sexualaufklärung schutzlos ausgeliefert und können diese nicht einordnen. Der Erwachsene bringt mit seinen Gedanken zur Geschlechtlichkeit das Kind durcheinander, womit er von der Rolle des Aufklärers in die Rolle des Verführers schlüpft. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, dass Erwachsene mit Kindern über Sexualität sprechen, wenn das Bedürfnis dazu nicht vom Kind kommt. Hingegen sollen Eltern frühzeitig alle Fragen der Kinder beantworten.

Die pseudowissenschaftliche Gender-Ideologie führt zu Verwirrung im Aufbau der sexuellen Identität, und die Sexualpädagogik der Vielfalt bezweckt unter dem Deckmantel der Antidiskriminierung die Förderung und Akzeptanz von beziehungsloser, promiskuitiver und perverser Sexualität.

Für die notwendige Präventionsarbeit gegen Missbrauch ist keine Sexualaufklärung nötig. Die Prävention soll nicht als Vorwand benutzt werden, um perverse Ideologien und pädophiles Verhalten einzuführen.

Erwachsene sollen Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre auf keinen Fall in Sachen Sexualität und sexueller Lust «erziehen». Bis zum Alter von 12 Jahren soll sich die Information über Sexualität auf die Beantwortung gestellter Fragen beschränken. Danach ist Aufklärung über die Prävention der Risiken und die biologischen Veränderungen in der Pubertät, basierend auf wissenschaftlichen Fakten, angezeigt.